Jagd

Fidus ist stolz.....
Warten mit andern "Kollegen"auf die Aufgaben....
Erfahrener Ausbilder, Richter und Spaßvogel auf dem Workshop:)

 Retriever im Jagdeinsatz.

Retriever wurden hauptsächlich als Wasser- und Apportierhunde für Flugwild gezüchtet. Daher zeichnen sie sich durch weiches Maul, große Wasser- und Arbeitspassion sowie Standruhe aus.

Zwei im Jagdeinsatz bedeutsame Arbeitsweisen der Retriever sind das Merken (marking) und das Einweisen (blind retrieves): Ein gut veranlagter Retriever, dessen Merkfähigkeit trainiert wird, kann sich an mehrere Fallstellen von Flugwild, das für ihn sichtig beschossen wurde, erinnern. Nachdem er in Ruhe neben dem Führer gewartet hat, läuft er auf Kommando direkt zum zu dem apportierenden Wild und bringt dies ohne die zeitraubendere, weiträumige Suche.

Beim Einweisen wird der gut lenkbare Hund dagegen durch Handzeichen, wenn möglich auf direktem Wege, zu für ihn nicht sichtig gefallenen Stücken geschickt. Bei unmittelbar erlegten Stücken können diese sofort apportiert werden (dead bird), im Falle von kranken Stücken muss er dagegen vorher das Geläuf bzw. die Fährte ausarbeiten (runner).

Eine Besonderheit vieler Retriever, die sich aus dem sprichwörtlich "weichen Maul" ergibt, ist die Tatsache, dass vor allem Friedwild lebend gebracht wird. Auch muss der interessierte Jäger wissen, dass beileibe nicht alle Retriever Raubwild(zeug)schärfe besitzen - was allerdings gelegentlich auch das Alltagsleben erheblich vereinfacht.

Auf Grund des ruhigen, konzentrierten Arbeitsstils werden Retriever, bedingt durch die hiesigen jagdlichen Erfordernisse, auch häufiger zu Nachsuchen auf Schalenwild eingesetzt. Für die in der Praxis hauptsächlich anfallenden Totsuchen sind sie in jedem Falle bestens geeignet. Ein Teil der Retriever zieht auch krankes Wild nieder. Spurlaut sind diese Hunde allerdings so gut wie nie, während es kein Problem ist, ihnen das Verweisen beizubringen.

Ein häufiger Grund für Jäger, sich für einen Retriever zu entscheiden, ist die Tatsache, dass die meisten dieser Hunde verhältnismäßig leicht auszubilden und zu führen sind. Ein "starkes Bedürfnis, dem Führer Freude zu bereiten," (will to please) ist teils sogar ausdrücklich im Rassestandard gefordert. Dies hat dazu geführt, dass in diversen Linien durch entsprechende Zuchtwahl Eigenschaften wie Führigkeit und Arbeitspassion in gleichem Maße gefördert wurden (überbetonte Passion gepaart mit wenig Führigkeit gilt genauso als fehlerhaft wie mangelnde Passion gepaart mit ausgeprägter Führigkeit). Dennoch muss man sich klarmachen, dass sich auch ein leichtführiger Hund nicht von selber erzieht, selbst, wenn man gelegentlich erstaunt ist, was diese Tiere einfach dem Führer zuliebe tun.

 

Quelle: DRC